Wir stehen Unternehmen zur Seite
Das Enterprise Europe Network ist, mit Vertretungen in mehr als 60 Ländern, das weltweit größte Netzwerk von Informations- und Beratungsstellen für die Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) auf dem Weg in internationale Märkte.
Es bietet auf regionaler Ebene praktische und weitestgehend kostenfreie Unterstützung bei der Organisation von Geschäfts-, Technologie- und Projektpartnerschaften in Europa und darüber hinaus.
Neuigkeiten
Nachhaltigkeit als wichtiger Bestandteil der Unternehmensphilosophie: Ein Gespräch mit Jörg Eiden von XRG Simulation
Das Hamburger Unternehmen XRG Simulation GmbH (im Folgenden: XRG) führt Systemsimulationen mit numerischen Methoden in der Automobil-, Prozess- und Gebäudetechnik, für die Luft- und Schifffahrtsindustrie, die Energiesystemindustrie und für Kraftwerke durch. Das Unternehmen ist auf Energietechnik spezialisiert und unterstützt Industrie und Forschungseinrichtungen bei der Forschung, Entwicklung und Verbesserung von Produkten und Projekten. Die flexiblen Systemmodelle ermöglichen eine schnelle und effektive Modellierung und Simulation von individuellen Problemen und komplexen Systemen. Zusätzlich entwickelt XRG Simulation eigene Produkte auf Basis bestehender Software. Mit diesen Produkten können Kunden eigene Szenarien eigenständig simulieren.
Dipl.-Ing. Jörg Eiden, Vorsitzender der Geschäftsführung, ist bei XRG für die Bereiche Unternehmensleitung und -entwicklung, Recruiting, Forschung und Entwicklung, Qualitätsmanagement, Daten- und Produktsicherheit verantwortlich. Wir haben mit ihm u.a. über die Bedeutung von Nachhaltigkeit für XRG gesprochen, welche Maßnahmen auf dem Weg zur Klimaneutralität ergriffen werden können und wie das Unternehmen durch den Nachhaltigkeits-Check des Enterprise Europe Network unterstützt wurde.
Sie sind schon seit 2015 mit den Kolleginnen und Kollegen der TUTECH vom Enterprise Europe Network Hamburg / Schleswig-Holstein in Kontakt. Ihr Kollege in der Geschäftsführung, Stefan Wischhusen, hat z.B. an mehreren Company Missions und an diversen B2B-Events teilgenommen. Was hat Sie dazu bewogen, über das Netzwerk nach internationalen Kooperationspartnern zu suchen?
Wir haben uns in den letzten 18 Jahren gut auf dem deutschen Markt etabliert, hatten aber auch schon immer international tätige Unternehmen als Partner – allerdings eher aus der Industrie und weniger aus dem Mittelstand. Um noch sichtbarer auf dem Markt für Energietechnik zu sein, insbesondere auf dem Wachstumsmarkt für erneuerbare Energien, haben wir uns dazu entschlossen, über das Enterprise Europe Network internationale Partner zu suchen. Was wir anzubieten haben, ist vor allem unsere Expertise auf dem Gebiet der sogenannten digitalen Zwillinge und Systemsimulationen. Die Angebote des Enterprise Europe Network haben wir durch Zufall kennengelernt: Wir sind Mieter im Gebäude der TUTECH, somit kam der Kontakt zu den EEN-Beratern Silke Schleiff und Tim Zebahl zustande. Aktuell haben wir gemeinsam mit der TUTECH ein Profil in der Kooperationsdatenbank des Netzwerks veröffentlicht, zu dem wir auch einige Anfragen erhalten.
Ein zentrales Thema für XRG Simulation ist Energieeffizienz. So achten Sie bei Simulationen von energietechnischen Systemen darauf, einen größtmöglichen Nutzen für den Menschen mit möglichst geringer Umweltbelastung zu erzielen. Welchen Stellenwert hat Nachhaltigkeit für Ihr Geschäftsmodell, aber auch für Ihre Unternehmensphilosophie?
Nachhaltigkeit ist generell natürlich ein riesiges Thema. Für XRG ist die Einhaltung der Nachhaltigkeitsziele wesentlich mit dem Energieverbrauch gekoppelt. Dadurch spielt die Entwicklung optimaler energetischer Systeme und die Verbesserung der Energieeffizienz eine zentrale Rolle bei unserem Geschäftsmodell. Zu unserer Unternehmensphilosophie gehört, dass XRG ein konstruktiver Teil der Energiewende sein soll. Das ist schon seit Gründung der Fall. Allgemein ist es unser Ziel, unsere Kunden dabei zu unterstützen, ihre Produkte zu verstehen und kontinuierlich zu verbessern. Wir haben mit den unterschiedlichsten Produkten – z.B. Autos, Flugzeugen oder Gebäuden – zu tun und dadurch auch mit verschiedenen Energiesystemen. All diese Bereiche werden auch in Zukunft in unserer Gesellschaft gebraucht und sind somit Teil der Energiewende. Da Energieverbrauch auch mit immer höheren Kosten verbunden ist, sind unsere Kunden wesentlich daran interessiert, ihre Energieeffizienz zu verbessern.
Beim Nachhaltigkeits-Check haben wir gelernt, dass es für Unternehmen zwei Aspekte der Nachhaltigkeit gibt, und zwar die Außenwirkung sowie interne Prozesse. Nach außen unterstützen wir andere Unternehmen dabei, ihre Produkte nachhaltiger zu gestalten. Auch intern haben wir in Hinblick auf Nachhaltigkeit eine Verantwortung und wollen daher XRG auf den Weg der Klimaneutralität bringen.
Gemeinsam mit dem EEN-Team bei TUTECH haben Sie unseren Nachhaltigkeits-Check durchgeführt. Bei welchen Themen sind Sie schon gut davor?
Es hat uns sehr gefreut, dass Silke Schleiff XRG auf den Nachhaltigkeits-Check aufmerksam gemacht hat. Die Zusammenarbeit war für uns äußerst wertvoll, weil wir dadurch viel gelernt haben und bereits Fortschritte in verschiedenen Bereichen erzielen konnten. Besonders stolz sind wir auf unsere Erfolge im Themenfeld der sozialen Nachhaltigkeit: Neben dem schon vorher vorhandenen Engagement für Gesundheit und Sport bieten wir jetzt z.B. auch die Möglichkeit an, ein Jobticket über XRG zu erhalten sowie ein Dienstrad zu leasen. Diese Maßnahmen sehen wir als weitere Schritte zum angestrebten Ziel der Klimaneutralität. Außerdem haben unsere Mitarbeitenden schon länger die Möglichkeit, vier Tage in der Woche im Home Office zu arbeiten. Wenn der Arbeitsweg wegfällt, wird natürlich auch weniger Energie verbraucht. Vor der Coronapandemie hatten wir diese Regelung noch nicht. Mit der Pandemie haben wir aber gemerkt, dass das Modell gut funktioniert. Wir wollen einen positiven Beitrag für die Umwelt und die Gesellschaft leisten. Deswegen arbeiten wir auch intern daran, unsere CO2-Emissionen zu reduzieren und unseren eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern.
Auch in anderen Bereichen wie der Büroinfrastruktur achten wir bereits auf Nachhaltigkeit. So kaufen wir beispielsweise gebrauchte Bürogeräte, wie Monitore, und nutzen die Infrastruktur mit den anderen Mietern in unserem Bürogebäude. Da wir selbst neben Dienstleistungen nur digitale Produkte anbieten, ist der Einfluss auf die ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit natürlich geringer als bei anderen Unternehmen.
Welche Handlungsfelder konnten Sie aus dem Nachhaltigkeits-Check für sich identifizieren und wie gehen Sie damit um?
Wir investieren in Forschung und Entwicklung und helfen Unternehmen, innovative und nachhaltige Produkte zu entwickeln. Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltiges Handeln nicht nur gut ist für die Umwelt, sondern auch langfristig wirtschaftlich vorteilhaft sein kann. Das gilt natürlich für alle Unternehmen. Bisher arbeiten wir überwiegend mit größeren Unternehmen zusammen, die eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung haben. In Zukunft wollen wir gerne auch mehr mit mittelständischen und öffentlichen Unternehmen oder Kommunen und Städten arbeiten – etwa mit Energieversorgern, für die wir z.B. Wärmenetze planen können.
Herr Eiden, vielen Dank für das Gespräch!
Foto: XRG Simulation GmbH 2023