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Es bietet auf regionaler Ebene praktische und weitestgehend kostenfreie Unterstützung bei der Organisation von Geschäfts-, Technologie- und Projektpartnerschaften in Europa und darüber hinaus.


Neuigkeiten

Hightech statt Spielzeug: Mit Drohne und Kamera gegen Gaslecks und mehr

Mehr als 5 Millionen Kilometer Öl- und Gaspipelines gibt es in Europa und in Nordamerika. Und dazu noch rund 117.000 verlassene Ölförderpumpen*, aus denen täglich umweltschädliches Methangas ausströmt, das wesentlich gefährlicher für die Atmosphäre ist als CO2 und somit maßgeblich zum Klimawandel beiträgt. Die Problemzonen und Lecks aufspüren will die Schweitzer Ingenieurgesellschaft mbH (SI) aus Korschenbroich mit Hilfe ihrer Drohnen, die mit KI-unterstützten Hightech-Kameras eines kanadischen Partners ausgestattet werden sollen. Bei der Einwerbung von Fördermitteln für die Entwicklung, die auch in vielen anderen Bereichen einsetzbar ist, half das NRW.Europa-Team. Jetzt suchen die Rheinländer Lizenznehmer und Investoren

Eigentlich beschäftigt sich das Unternehmen seit 1993 hauptsächlich mit Ingenieurdienstleistungen und dem Prototypenbau. Dazu gehören die Entwicklung und Optimierung von Luftfahrtstrukturen, aber auch Computeranalysen des Kabineninterior von Airlinern im Rahmen der Luftfahrtzertifizierung. Berechnet haben die Ingenieure aus Korschenbroich zum Beispiel für die Mehrzahl aller Airbus-Modelle und für zahlreiche Boeing-Modelle die bis zu vier Tonnen schweren Bordküchen, von denen allein in einem Airbus A380 bis zu 24 verbaut sind. 

Aber die Leidenschaft von Firmengründer Dr.-Ing. Bert Schweitzer liegt woanders: „Wir arbeiten an einer großen, leistungsfähigen Hightech-Drohne, die mit einer Spannweite von fünf Metern, einer Startmasse von 200 Kilogramm, einer Geschwindigkeit von bis zu 220 km/h und einer Flugzeit von bis zu zehn Stunden alles andere als ein Spielzeug ist.“ Bis vor einigen Jahren war es allerdings noch nicht möglich, die notwendigen Fluggenehmigungen für eine Drohne dieser Größe von der zuständigen Luftfahrtbehörde EASA, zu bekommen. Die Zertifizierungsmöglichkeiten sind aber mittlerweile gegeben, allerdings ist der Aufwand für die Durchführung des Zertifizierungsverfahrens immens und sehr teuer.

Etwas weniger kompliziert ist es bei einer skalierten, 25 kg schweren Drohne, für die es bereits eine Fluggenehmigung gibt. Mit einer Spannweite von 2,5 Meter, einer Geschwindigkeit von rund 120 km/h und einer Reichweite von 360 km ist sie bestens geeignet, um zum Beispiel Pipelineabschnitte abzufliegen. Kontrolliert wird die vollautomatisch fliegende Drohne von einer Bodenstation aus, die für Flüge außerhalb der Sichtweite eine Satellitendatenübertragung nutzt. Zur Ausstattung gehören GPS, Autopilot und ein Anti-Kollisionsgerät. Hightech bietet auch das kanadische Unternehmen Perspectum Drone Inspection Inc. (PDI). Mit stationären oder an kleinen Copter-Drohnen platzierten, KI-unterstützten Gas-Kameras, lokalisiert es Methangaslecks an Öl- und Gasanlagen. PDI suchte Anfang 2021 nach einem Partner, um in den Bereich der Langstreckeninspektion vorzustoßen und fand ihn in der Schweitzer Ingenieurgesellschaft.


NRW.Europa-Support

Um die Systeme bestmöglich miteinander zu verzahnen und im Feldversuch zu testen, half das NRW.Europa-Team bei ZENIT dabei, die Forschungsunterstützungsstrategie auszuarbeiten, fand mit dem ICAERUS Cascade-Aufruf, der innovative Drohnenanwendungen für ländliche Infrastruktur mit einer 100 Prozent Förderquote finanziert, das richtige Förderprogramm und unterstützte bei der erfolgreichen Antragstellung. Seit November 2023 arbeiten SI und PDI jetzt für ein Jahr daran, das innovative Gas-Kamerasystem in einem Feldversuch zu testen und zu perfektionieren. Den Unternehmen verspricht die Zusammenarbeit den Zugang zu einem neuen internationalen Markt, einem neuen Produkt und einem neuen Service für das Portfolio.
 

Große Pläne
„Das Potenzial sowohl für die kleinere als auch die große Drohne ist riesig. Und das nicht nur in Kanada oder bei der Pipelineüberwachung“ prognostiziert Bert Schweitzer. Weil das Thema Klimawandel bzw. Nachhaltigkeit eine immer größere Bedeutung erlange, gebe es noch sehr viel mehr mögliche Anwendungsfelder. Nur eines von vielen Beispielen seien die Biogasanlagen, von denen es laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zurzeit knapp 10.000 gebe. Auch diese seien häufig undicht, verströmten Methangase und sollten professionell überwacht werden. Ein anderes Beispiel sind extrem teure Helikopterflüge, die zur Überwachung von Windkraftanlagen eingespart werden könnten. Als Kunden kämen Flugbetriebsorganisationen, Drohnenservice-Anbieter oder auch Firmen in Betracht, die für das Thema Infrastruktursicherheit zuständig sind. Diesen vielfachen Einsatzmöglichkeiten entsprechend verlieh die SI ihren Drohnensystemen auch die Bezeichnung UniversalUAV.

Um den notwendigen, teuren EASA Zertifizierungsprozess zu stemmen, sucht das Unternehmen Investoren aus verschiedenen Branchen, die das ambitionierte Projekt unterstützen und in einen Zukunftsmarkt investieren wollen. Dies schließt auch Lizenznehmer für eine Serienproduktion ein.


„Für ein Forschungsprojekt zur Verzahnung unserer Hightech-Drohne mit der KI-gestützten Kamera eines kanadischen Anbieters haben wir erfolgreich die Förderberatung des NRW.Europa-Teams in Anspruch genommen.“ 
Dr.-Ing. Bert Schweitzer, Gründer und Geschäftsführer der SI Schweitzer Ingenieurgesellschaft mbH

 

Kontakt zu NRW.Europa:

ZENIT GmbH / Enterprise Europe Network
für Nordrheiin-Westfalen NRW.Europa
Marcus Collier-Wright
Telefon: 0208 30004-54
E-Mail: Marcus.Collier-Wright@zenit.eu

 

Kontakt zum Unternehmen:

SI Schweitzer Ingenieurgesellschaft mbH
https://www.si-gmbh.com/


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*Quelle https://www.sciline.org/environment-energy/abandoned-oil-gas-wells/Sciline.org

 

 

 


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